Ein wichtiger Bestandteil unseres Betriebes ist die Biogasanlage. Diese besteht aus einem Fermenter, mit einem Fassungsvermögen von 1800 m³ und einem Nachgärer mit einem Fassungsvermögen von 2200 m³, in denen Bakterien rund um die Uhr Arbeiten und aus den Input-Stoffen Methangas erzeugen. Dieses wird dann im so genannten BHKW (Blockheizkraftwerk) mit Hilfe eines Gasmotors verbrannt, welcher über einen Generator elektrische Leistung erzeugt. Außerdem wird bei dem Verbrennungsprozess Wärme frei, die zum Heizen des Sozialgebäudes und der Werkstatt genutzt wird. Dadurch können wir den Einsatz von fossilen Brennstoffen deutlich reduzieren. Ausgelegt ist das BHKW auf eine maximale elektrische Leistung von 370 kW pro Stunde.

Interessant sind vor allem die Input-Stoffe, die bei uns genutzt werden. Zu etwa 90% wird hierzu Rindergülle verwendet. Diese wird über Pumpen, die über Zeitschaltuhren gesteuert werden, direkt aus den Rinderställen in den Fermenter gepumpt. Insgesamt werden pro Tag etwa 80 m³ Rindergülle in den Fermenter gefördert.

Der zweite wichtige Input ist bei uns ein Feststoff. Dieser besteht aus einer Mischung von Restfutter, welches morgens vor der ersten Fütterung aus den Ställen gefahren wird und dem Abraum der Maissilage. Im oberen Bereich des Maissilos entsteht in der Regel eine Schicht, die durch ungenügendes Verdichten während des Befüllens nicht mehr für die Fütterung der Tiere geeignet ist. Dieser wird auch Maisabraum genannt. Aus diesen zwei Materialien ergeben sich etwa 6,5 Tonnen, welche täglich in kleinen Mengen über eine Dosiereinheit dem Fermenter zugeführt werden. 

Als Endprodukt dieses Prozesses entsteht das so genannte Gärrest. Dieses Gärrest hat ähnliche Eigenschaften wie Gülle und kann später im Stoffkreislauf sehr gut als organisches Düngemittel für unsere Felder genutzt werden.

In unserem Fall entsteht so, aus zwei Abfallprodukten, grüner elektrischer Strom, der direkt ins Stromnetz eingespeist wird. Leider ist die Zukunft unserer Biogasanlage etwas ungewiss, da die Anlage im Jahr 2027 aus der Vergütung des Erneuerbaren Energie Gesetzes ausscheidet. Aktuell sind wir dabei eine Lösung zu finden, die Anlage über das Jahr 2027 hinaus auch profitabel zu betreiben.

Als zweites Standbein im Bereich Energieerzeugung findet man auf all unseren Dächern PV-Anlagen. Diese sind zum Großteil im Februar 2022 ans Netz gegangen. Mit Hilfe eines Unternehmens, welches sich auf den Bau und die Produktion von PV-Anlagen spezialisiert hat, konnten wir in den Monaten zuvor alle unsere Dächer sanieren und mit leichten Blechplatten belegen. Darüber wurde die PV-Anlage gebaut. Insgesamt verfügen wir somit an unserem Standort über eine maximale Leistung von 2.500 kW/h aus den PV-Anlagen.