Unsere Geschichte
Geschichte des Unternehmens
Im Jahr 1952 erfolgte in Kranepuhl die Bildung eines „devastierten“ Betriebes, welcher sich aus den einzelnen Landwirten des Ortes und der Umgebung, die ihre staatlichen Auflagen nicht mehr erfüllen konnten, zusammensetzte. Grund dafür war die Einführung der Pflichtablieferung, welche staatlich festgelegt wurde. Durch den damaligen „Rat des Kreises“ wurden Pachtverträge mit den Eigentümern geschlossen, welche den Boden zur uneingeschränkten, kostenlosen Nutzung der 1954 gegründeten LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) zur Verfügung stellten. Mit dem IV Parteitag in Kranepuhl wurde die LPG Typ III gegründet. Durch die MAS wurde vorerst der Feldbau durchgeführt. Des Weiteren wurde die LPG durch Partnerschaftsverträge mit der Industrie zusätzlich unterstützt. Zwischen 1955 und 1960 wurde ein Milchviehstall für 32 Kühe und ein Offenstall für 60 Jungrinder mit Lagerraum gebaut. An der Maidemonstration am 01.05.1958 nahm die LPG mit einer Kuh teil. Die Kennziffern der LPG 1959 waren eine Nutzfläche von 364 ha, 312 Schweine, davon 34 Sauen, 158 Rinder (davon 59 Kühe mit 2890 kg Milch je Kuh und Jahr). In der Pflanzenproduktion wurden im Getreide insgesamt 20,50 dt/ha und im Raps 11,50 dt/ha geerntet. Seit dem 01.02.1960 bis 2004 war Siegfried Wachsmuth Vorsitzender der LPG.
1990 nahm er auch die Umstrukturierung zur Produktivgenossenschaft „Flämingrind“ e.G. vor. Voll genossenschaftlich war Kranepuhl ab 1960, durch die Genossen wurden Vieh, Technik und Boden als Inventarbeitrag in die Genossenschaft eingebracht. Dadurch erhöhte sich die landwirtschaftliche Nutzfläche auf 533 ha. Flächen wurden zusammengelegt, sodass große Schläge entstanden und die Fruchtfolge wurde eingeführt. Kurz darauf wurde auch der Silomaisanbau unter staatlichen Auflagen eingeführt. 1961 entschied man sich dafür, die Hühnerhaltung einzustellen und begann stattdessen mit der Schafhaltung. Im Jahr 1962 schlossen sich die LPG Typ I und Typ III zusammen. Ein Jahr später übergab die MTS die Technik an die LPG. Durch einen Beschluss des Staates unter der SED wurde die Zahlung einer Mehrproduktionsprämie eingeführt, welche zur Folge hatte, dass sich die landwirtschaftliche Produktion nahezu verdoppelte. Durch die Übernahme der LPG „Thomas Münzer“ in Buchholz am 01.11.68 wurde in den Jahren 1968 und 1969 speziell die Tierproduktion erweitert. Des Weiteren spezialisierte sich die LPG auf Rindermast. Als die Bildung einer kooperativen Pflanzenproduktion erfolgte, wurden die Betriebszweige Feldbau und Tierproduktion getrennt und mit jeweils eigenständiger Geschäftsleitung geführt. Mittels Rechnungen und Vereinbarungen wurden Futtermittel und Leistungen untereinander verrechnet. Im Jahr 1975 wurde die LPG Lühnsdorf komplett übernommen. 1990 löste sich die LPG II Dahnsdorf auf, sodass Tier- und Pflanzenproduktion durch Siegfried Wachsmuth zusammengeführt werden und die Produktivgenossenschaft „Flämingrind“ e.G. gegründet werden konnte. Im Jahr 2004 übernahm Erhard Stahlberg die Geschäftsführung. 2006 wurde eine 360 kW Biogasanlage gebaut und in Betrieb genommen. Vier Jahre später wurde eine 65 kWp Photovoltaikanlage installiert. Durch einen Wechsel der Geschäftsführung im Jahr 2013 wurde Ulrich Benedix neuer Geschäftsführer der Produktivgenossenschaft.
2015 wurde ein kleiner Betrieb im 8 Km entfernten Schwanebeck übernommen, wodurch sich die PG um etwa 30 ha Acker- und 150 ha Grünland, eine kleine Hoffläche sowie eine Mutterkuhherde mit etwa 90 Tieren erweiterte. Das Besondere an dieser Erweiterung sind die Landschaftswiesen. Durch eine Anhebung des Grundwasserspiegels vor rund 8.000 Jahren vermoorte dieses Gebiet großflächig und es bildete sich Torf. Zu Zeiten der DDR wurde versucht das Gebiet durch Meliorationsgräben, Kanäle und Bachläufe bewirtschaftungsfähig zu machen.
Heute ist es ein tischebenes Niederungsmoor mit einer Höhe von etwa 42 Meter über dem Meeresspiegel. Im Heutigen Landschaftsschutzgebiet ist zu großen Teilen die Großtrappen Aufzucht Station vertreten, in welcher wir wirtschaften. Dies setzte eine Ökologische Bewirtschaftung voraus, welche zu größten teilen durch naturschonende Mutterkuhhaltung realisiert wird. Seit dem 31.03.2018 ist Hartmut Schulze Geschäftsführer der PG und der Feldbau wird durch Markus Thiele geleitet. Im Jahr 2018 kam bereits die ersten Ideen auf die Produktion im Rinderberiech zu modernisieren und zu erweitern. Ludwig Sternberg wurde 01.03.2020 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden berufen und wurde mit der Umsetzung dieser Aufgabe betraut. So konnten im Jahr 2020 zwei Rindermastställe umgebaut werden. Diese wurden unter anderem mit einer automatischen Fütterungsanlage, höherem Platzangebot sowie einer gummierten Liegefläche für die Tiere ausgestattet.
Im Jahre 2021 bot sich für die Flämingrind e.G. die Möglichkeit im Bad Belziger Ortsteil Schwanebeck, ein EU zertifiziertes Schlachthaus zu übernehmen, welches an bereits im Jahr 2015 erworbene Hoffläche angrenzt. Schon dem Kauf des Schlachthauses versuchte man sich im Bereich der Direktvermarktung und lies hierfür 4 mal im Jahr Weideochsen schlachten welche in den Belziger Landschaftswiesen aufgezogen wurden. Die Vermarktung wird über Mundpropaganda realisiert und wächst mit jedem verkauf weiter an. Zu Beginn des Jahres 2022 übernahm Niklas Konicek die Leitung der Pflanzenproduktion sowie die der Lehrausbildung. Im selben Jahr konnte der Photovoltaik Aufbau auf den bis dato ungenutzte Dachflächen fertig gestellt werden. Seit dem Erzeugt die Produktivgenossenschaft eine Anschlussleistung von 2,4 MW grünen Strom. Zum Wechsel des Geschäftsjahres Mitte 2023 verließ Hartmut Schulze die Genossenschaft in den Wohlverdienten Ruhestand. Ludwig Sternberg, welcher nun in die Fußstapfen seines Großvaters Siegfried Wachsmuth tritt, wurde daraufhin zum Vorstandvorsitzenden Berufen. Seine Stellvertretung übernimmt Niklas Konicek.